Beladen

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Wir waren auf einer Jugendfreizeit im Vinschgau in Südtirol. Am Morgen sind wir früh aufgestanden und auf Bergtour gegangen. Jeder hatte seinen Rucksack dabei mit Vesper und Getränken. Nach gut zwei Stunden beschwert sich einer der Jugendlichen: Es sei zu anstrengend und vor allem sei sein Rucksack so schwer. Wir haben eine kurze Pause gemacht, ihn aufgemuntert und weiter ging’s. Aber irgendwann konnte und wollte der junge Mann nicht mehr. Sein Rucksack sei zu schwer. Also hat sich einer bereit erklärt, den Rucksack für ihn zu tragen. Das tat er auch bis zur Mittagspause. Da machen alle ...

Mehr Licht

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Liebe Gemeindeglieder,  der Gemeindebrief zum Advent hat das Thema: "Mehr Licht": zwei Worte, die manche an die letzten Worte Goethes erinnern – jedenfalls wird es so erzählt. Worte eines Sterbenden als Thema zum Advent, dieser eigentlich doch fröhlichen Zeit? Warum nicht, schließlich ist der Ewigkeitssonntag erst eine Woche her und gerade Advent ist als Vorbereitungszeit auf Jesus Christus die Zeit, in der wir uns auf das Kommen dessen konzentrieren, der die Ewigkeit und das Weiterleben nach dem Tod in diese Welt gebracht hat. Und gerade die Ewigkeit und das Leben in Gottes Reich wird ...

Sonntag

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Am 2. Mai 1978 war Rainer Langhans bei Werner Höfer zu Gast in seiner TalkShow "Auf den ersten Blick". Die Sendung wurde legendär, weil Langhans den beredten Talkmaster quasi zum Zuhörer machte. Und ganz am Schluss der Sendung kam der Clou: Langhans bat Höfer um zwei Minuten gemeinsamen Schweigens. 120 Sekunden Schweigen – in einer Live-Sendung! Warum? Weil Schweigen, so Langhans, die wichtigste Voraussetzung sei zum so wichtigen Gespräch mit sich selbst. Können wir das: Schweigen? Still sein? Innehalten? Können wir das: Mal nicht reden? Mal nichts werkeln? Mal nicht zum Smartphone ...

Aufwind

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»Wenn ich auf Drei gezählt habe, läufst du einfach los«, sagt der Pilot. Ich atme noch einmal durch. Schon hat der Pilot fertig gezählt. Gemeinsam laufen wir die Weide hinab und heben sanft ab. Wir schweben über Baumwipfeln dahin. Der Aufwind trägt. Am Startpunkt war dieser Aufwind kaum spürbar, und trotzdem schweben wir nun am Hang entlang. Die Menschen, die uns zuschauen, werden immer kleiner. Wir steigen immer höher – ein Gefühl der grenzenlosen Freiheit erfasst mich. Das mulmige Gefühl von kurz vor dem Start ist wie weggeblasen. Am liebsten würde ich immer weiter in Richtung ...

Darauf kann ich verzichten!

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Ein Kaufmann ist ein Geschäftsmann, der Dinge kauft und verkauft. Kennen Sie die Geschichte von dem Kaufmann, der mit Perlen gehandelt hat? Er war immer auf der Suche nach schönen Perlen um mit ihnen zu handeln. Und dann findet er eines Tages eine Perle, die er noch nie zuvor gesehen hat. Und er ist hin und weg. Er ist total fasziniert. Diese Perle ist so schön und so kostbar, wie er noch nie zuvor eine gesehen hat. Der Kaufmann will, nein, er muss diese Perle haben. Doch die Perle kostet ein Vermögen. Egal. Der Kaufmann kratzt alles zusammen, was er hat. Er nimmt sein ganzes Geld. Er ...

Heruntergekommen

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In China erzählt man sich folgende Geschichte *: Ein Fürst gibt ein großes Fest. Viele Gäste sind eingeladen. Es beginnt zu regnen, und vor der Toreinfahrt bildet sich eine große Pfütze. Als ein vornehm gekleideter Herr aus seinem Wagen steigt, rutscht er aus und fällt der Länge nach in die Pfütze. Mühsam steht er auf. Er ist von oben bis unten schmutzig und nass und sehr geknickt. »So kann ich mich nicht auf dem Fest sehen lassen«, denkt er. Einige Gäste machen schon spöttische Bemerkungen. Ein Diener meldet de Vorfall dem Fürsten. Dieser eilt sofort hinaus und erreicht den ...

Groß werden?

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Muhamm ad Ali gewann 1964 als Außenseiter gegen Sonny Listen den Weltmeistertitel im Boxen. Nachdem Listen aufgegeben hatte, brüllte Ali in die Mikrofone: »I am the greatest! – Ich bin der Größte!« Und wer von uns würde das nicht auch gern von sich sagen oder wenigstens denken? Wer möchte nicht auch gern der Größte sein? Wer würde nicht gern wenigstens mal groß rauskommen? Groß sein, wichtig sein, von den anderen anerkannt sein, wer möchte das nicht? Jesus hat seine Begleiter mal nach einer Wanderung gefragt: »Was habt ihr denn unterwegs verhandelt?« Da sind sie ganz leise ...

Gemeinsam unterwegs

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Bei der Bundeswehr gibt es einen speziellen Ausbildungsgang für Einzelkämpfer. Da werden Soldaten bewusst an die Grenze ihrer körperlichen und seelischen Kräfte gebracht. Warum? Damit sie lernen und in der Lage sind, sich in Extremsituationen auch allein durchzuschlagen.  Normalerweise aber sind sie nicht allein, sondern haben Kameraden. Normalerweise haben und brauchen wir als Menschen Freunde, Partner, Kameraden, Mitmenschen, andere, mit denen wir reden, auf die wir uns verlassen, mit denen wir uns auch streiten können. Normalerweise ist der Mensch ein Gemeinschaftswesen. Wir können ...

"Siehe, ich mache alles neu!" (Offenbarung 21,5)

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»Alles neu« heißt ein Lied von Peter Fox. Er singt davon, wie er sein Leben umkrempelt, alles Alte wegwirft, den Staub abschüttelt, der sich angesammelt hat, und neu anfängt. Und der Refrain geht dann so: »Hey, alles glänzt, so schön neu. Hey, wenn’s dir nicht gefällt, mach neu. Die Welt mit Staub bedeckt, doch ich will sehn wo’s hingeht. Steig auf den Berg aus Dreck, weil oben frischer Wind weht.« Frischer Wind, wer wünschte sich das nicht? Dass alles glänzt wie neu, wer wollte das nicht? Manchmal braucht es das: Erneuerung. Bei einem alten Haus, bei einem alten Auto, bei ...

Eine offene Tür

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Gasthäuser haben offene Türen. Warum?  Weil sie gerne Gäste empfangen. Sie leben ja davon. Gasthäuser gehören auch zu Weihnachten. Im jedem Krippenspiel hat der Gastwirt eine prominente Rolle, die allerdings darin besteht, die Gäste abzuweisen. Maria und Josef heißen die Gäste. Sie haben eine lange Reise hinter sich, zu Fuß. Maria ist hochschwanger. Aber als sie ankommen, kriegen sie keinen Platz mehr in einem Gasthaus. Das lässt sich schön darstellen bei einem Krippenspiel, wie sie anklopfen an einem Haus, und dann abgewiesen werden: Tut mir leid, weil alles voll ist. Und ...

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