Mehr Licht

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Liebe Gemeindeglieder, 

der Gemeindebrief zum Advent hat das Thema: "Mehr Licht": zwei Worte, die manche an die letzten Worte Goethes erinnern – jedenfalls wird es so erzählt. Worte eines Sterbenden als Thema zum Advent, dieser eigentlich doch fröhlichen Zeit? Warum nicht, schließlich ist der Ewigkeitssonntag erst eine Woche her und gerade Advent ist als Vorbereitungszeit auf Jesus Christus die Zeit, in der wir uns auf das Kommen dessen konzentrieren, der die Ewigkeit und das Weiterleben nach dem Tod in diese Welt gebracht hat. Und gerade die Ewigkeit und das Leben in Gottes Reich wird in der Bibel immer mit Licht in Verbindung gebracht.

So erscheint dem Christen verfolgenden Saulus auf dem Weg nach Damaskus der auferstandene Christus in einem Licht vom Himmel und spricht ihn persönlich an – ein Ereignis, das den Christenverfolger Saulus zum christlichen Paulus wandelt. Auch die großen Propheten Jesaja und Hesekiel, die einen Einblick in den Himmel bekommen, erzählen von einer Welt voller Licht. Deshalb ist es in der Christenheit schon sehr früh eine Tradition, im Gottesdienst Kerzen anzuzünden.

Die Adventszeit ist in unserem Land die Zeit der Lichter: 

  • Der Adventskranz, den Johann Hinrich Wichern erfunden hat, eine der großen Persönlichkeiten der Diakonie. 
  • Der Lichterbogen aus dem Erzgebirge, der ursprünglich einen anderen Hintergrund hatte, aber als Adventssymbol einen sehr tiefen christlichen Inhalt bekommt. 
  • Die Lichterketten in den Straßen und an den Häusern, die das ganze Dorf oder die ganze Stadt zum Leuchten bringen.
  • Und schließlich der Weihnachtsbaum als Höhepunkt der Lichter, als Hinweis auf Jesus Christus. 

Er hat sich selbst einmal als »Licht der Welt« (Johannes 8,12) bezeichnet und das nicht nur in seinen Worten deutlich gemacht, in denen Menschen neue Hoffnung für ihr Leben geschöpft haben und neue Lebenseinsichten und neue Lebensperspektiven bekommen haben, vor allem die sozial Benachteiligten wie Kranke, Behinderte und allgemein sozial Schwache. Gerade auch ihnen wie aber allen Menschen der Welt hat er zugesagt: "Ihr seid das Licht der Welt" (Matthäus 5,14). In diesem Sinne hat er mit seiner Botschaft des Friedens, der Nächstenliebe und der Zusage von Gottes Hilfe für alle Menschen die "gute Botschaft" – das "Evangelium" gebracht.

Also: Auf eine frohe Advents- und Weihnachtszeit
Matthias Frasch