Licht Leben Liebe ... was denken Sie, wenn Sie diese drei Worte hören? Im letzten Jahr haben wir viel Dunkelheit, Gewalt und Hass erlebt. Gibt es irgendwo noch Licht? "Das Volk, das in der Finsternis lebt, hat ein großes Licht gesehen ... uns wurde ein Kind geboren." Der Prophet Jesaja macht traurigen Menschen Mut. Ja, es gibt Licht: dort wo das Kind ist! "Uns wurde ein Kind geboren ... es trägt die Namen: wunderbarer Ratgeber, starker Gott, ewiger Vater, Friedefürst."

Nicht durch Gewalt, sondern durch ein Kind geschieht die Wende. Frieden sagt Jesaja seinem Volk voraus. Wie soll das möglich sein? Nicht die Menschen, nicht das Volk bewirkt den Frieden – Gott ist es! Noch einmal Jesaja: "Der HERR Zebaoth bewirkt das in seiner leidenschaftlichen Liebe." Die für unmöglich gehaltene Wende von der Finsternis zum Licht wird geschehen! "Uns wurde ein Kind geboren" – da liegt es, ihr Leute, die Ihr nur Dunkelheit um euch herum wahrnehmt. Schaut es an, kommt zum Licht!

Da liegt es, ihr Gestressten, ihr Sorgenvollen, ihr Angstgeplagten, schaut es an, kommt zur Ruhe. Ein kleines Kind besitzt keine Macht der Mächtigen und keine Gewalt der Rücksichtslosen und keine Schlauheit der Gewieften. So ein Kind besitzt nichts weiter als sein kleines, zitterndes Leben. Es ist sehr verletzlich.

Gott hat einen geheimnisvollen Weg gewählt: er kommt als Kind. Es weckt in uns Kräfte, die dem Frieden dienen: Mit einem kleinen Kind gehen wir behutsam um und nicht grob. Wir empfinden das Bedürfnis, es zu schützen. Wir werden zärtlich. 

Alles, was sonst auch in uns steckt und manchmal kräftig nach außen dringt: unser Eigensinn und unsere Unbeherrschtheit, das tritt alles in den Hintergrund, spielt im Augenblick der Begegnung mit dem kleinen Kind keine Rolle. Wir sind wie verwandelt. 

Gottes große Friedensinitiative – sie beginnt wunderbarerweise mit der Geburt eines Kindes. Mit ihm beginnt ein neues Kapitel in der Geschichte Gottes mit uns Menschen. Seit dieses Kind in der Krippe lag, können wir sicher sein, dass einmal Friede und Gerechtigkeit herrschen werden. Die Hasserfüllten, die Gewalttäter haben schon verloren. Uns ist ein Kind geboren. Die Dunkelheit kann dieses Licht, das mit dem Kind in die Welt gekommen ist, nicht verschlingen.

Seine Liebe, der Friede, den es gebracht hat, bricht sich immer wieder Bahn und wird sich endgültig Bahn brechen! Dass Sie an den vor uns liegenden Festtagen die Liebe, die das Kind in der Krippe in unsere Welt gebracht hat, spüren, und Sie in ihrem Glauben an das Licht, das die Dunkelheit überwindet, gestärkt werden, das wünsche ich Ihnen,

Ihr Pfarrer Markus Hägele