Die sichtbaren Besuchsfolgen in meiner Küche sind ein paar leere Gläser, eine halbe Spülmaschine Geschirr, der Kühlschrank leerer ... War es das? Natürlich nicht! Wenn das alle Besuchsfolgen wären, dann hätte ich den Besuch nicht eingeladen! 

In den Sommerferien hat mich die Geschichte von Zachäus beschäftigt. Jesus hat sich bei ihm eingeladen und er hat ihn mit Freuden aufgenommen zu Besuch (nachlesen: Lukas 19,1-10). Sicher war auch bei Zachäus hinterher das Spülbecken voll und der Keller etwas leerer – aber es geschah vor allem ganz anderes: Der Besuch von Jesus änderte sein ganzes Leben. Zachäus war ein neuer Mensch: Bisher war er ausgegrenzt, jetzt hat Jesus ihm Teilhabe an seinem ewigen Reich geschenkt. Bisher war er "verloren" in der Abwendung von Gott, jetzt ist er "selig", umarmt von Gottes Liebe. Bisher hat er Besitz für sich selbst genommen, jetzt kann er mit Geld und Gaben anderen helfen. Nur ein Besuch – und doch alles neu!

Wenn wir im Oktober Visitation in Neuhausen haben werden, dann komme ich als Dekan zu Besuch. Da wird nicht so viel neu, wie wenn Jesus in ein Leben kommt. Aber ich will darauf achten, wo das heute bei uns in den Gemeinden passiert, dass Jesus eingeladen wird und Leben verändert. Wenn Menschen Jesus in ihr Leben einladen, dann finden Sie Heil und fangen an, mit den Menschen und den Dingen anders umzugehen. So entstanden Gemeinden und so entstand die Diakonie, dass Menschen aus Jesusbegegnungen heraus tätig geworden sind. Auch bei Ihnen in Neuhausen werde ich sicher in dem, was gewachsen ist und was geschieht, Jesusspuren entdecken können. Das geht weiter, wo Jesus-Besuche stattfinden in Gottesdiensten, in Gesprächen und gelebter Nächstenliebe. Wir dürfen es Jesus zutrauen, dass er mit seinem Wort Neues schafft und Zukunft schenkt! 

Ich freue mich auf die Begegnungen, die wir im Namen Jesu haben werden. Wenn Sie ein Anliegen haben, kommen Sie gern auf mich zu!
Gunther Seibold