Unser täglich Brot

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Zu Anfang dieses Gemeindebriefs möchte ich ein paar Worte zum Vater unser sagen, dem Gebet Jesu, in dem es um so große Dinge geht wie die Heiligkeit von Gottes Namen, das Paradies und andererseits die Schuld und das Böse. Und da steht mittendrin die einfache Bitte um das tägliche Brot. Bertolt Brecht würde das verstehen. Er war der Meinung, dass man über die Moral erst wirklich nachdenken kann, wenn der Magen voll ist. Auch im Vater unser geht es Jesus um das Grundsätzliche im Leben.

Was brauchen wir wirklich? Gerade das ist im Vater unser enthalten. Bei dem Thema unseres Gemeindebriefs geht es um das Essen, also im Gebet Jesu um das Brot, das Grundnahrungsmittel. Mit der Bitte um Brot erinnert Jesus an das Manna in der Wüste. Als damals Gott dieses Manna dem Volk Israel gab, da sagte er, dass jeder nur so viel nehmen soll, wie er braucht. Die Israeliten haben das gelernt und sind damit bis ins Land Israel gekommen. Heute leiden viele Menschen Hunger. Gerade das Getreide in der Ukraine, das Russland zurückhalten will, fehlt in Ägypten, Äthiopien und anderen Ländern. Gott sagt, jeder solle nur so viel nehmen er oder sie braucht. Zur Zeit besitzen in unserem Land 1 Prozent der Menschen 25 Prozent des Gesamtvermögens unseres Landes. 50 Prozent der Bevölkerung gehören zu den Ärmeren und besitzen gerade einmal 3 Prozent des Gesamtvermögens. Auf der Welt ist es noch extremer. Da besitzen 1,2 Prozent der Reichsten 47,8 Prozent des Gesamtvermögens und 53,2 Prozent gerade einmal 1,1 Prozent. Elon Musk besitzt zur Zeit 250 Milliarden Dollar. 

Jesus weist uns mit der Bitte um das tägliche Brot auf die Einfachheit hin, damit alle genug zum Leben haben. Deshalb sagt Jesus in der Bergpredigt: "Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten und der Rost fressen und wo die Diebe einbrechen und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel" (Matthäus 6,19–20). Diese Schätze sind die Werte die bei Gott zählen und die uns Jesus vorgelebt hat. Beim Erntedankfest danken wir Gott für das tägliche Brot mit dem er uns Menschen versorgt.

Ihr
Matthias Frasch