Alles gut?!

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"Alles wird gut" – 10 Jahre lang hat Nina Ruge mit diesen Satz das von ihr moderierte ZDF-Boulevardmagazin Leute heute beendet. "Alles wird gut" – ein Motto, das Hoffnung machen, trösten will. "Alles wird gut" – eine Sehnsucht ist das auch, die vielleicht jeder irgendwie im Herzen trägt. Die Sehnsucht, dass doch irgendwann kein Krieg mehr sein und keine Gewalt mehr geben werde. Die Sehnsucht, dass meine Krankheit vorbei und mein Leiden zu Ende sein werde. Die Sehnsucht, dass auf einen Streit und nach der Trennung es zur Versöhnung kommen werde. Das einfach alles gut werden wird, am Ende wenigstens.

Nur, wer kann das schon mit Sicherheit sagen: "Alles wird gut"? Wird nicht alles eher schlechter? Rasen wir nicht auf die große Katastrophe zu, wie in Friedrich Dürrenmatts Kurzgeschichte "Der Tunnel", wo sich ein junger Mann gemütlich in einen Zug setzt um irgendwann zu merken, dass er in einen endlosen Tunnel fährt, immer schneller wird, die Notbremse nicht funktioniert und der Zug schneller und schneller in den dunklen Abgrund rast?

Die Bibel erzählt die Geschichte von Josef. Als junger Mann wird er von seinem Vater verwöhnt. Er hat ganz große Träume. Und dann kommt die große Katastrophe: Seine Brüder hassen ihn und verkaufen ihn als Sklaven. Der Vater glaubt, er sei tot. Josef ist ganz tief unten. Dann arbeitet er sich als Sklave hoch, wird Hausverwalter, bis ihn die Frau seines Chefs zu Unrecht der versuchten Vergewaltigung bezichtigt. Er landet von einem Tag auf den anderen im Gefängnis. Wieder ist er ganz tief unten. Und wieder arbeitet er sich ein bisschen hoch, wird zum Betreuer der anderen Gefangenen – bis das Wunder passiert, dass er dem König einen wichtigen Traum deuten kann. Er wird zum zweiten Mann im Staat befördert – und dann trifft er seine Brüder wieder. Sie brauchen seine Hilfe. Josef vergibt und hilft ihnen. Aber sie sind misstrauisch, haben Angst vor ihm. Bis Josef – damit endet seine Geschichte – zu ihnen sagt: Fürchtet euch nicht! "Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen." Vom guten Ende her kann Josef jetzt das Schwere in seinem Leben einordnen, sogar als Gottes Führung erkennen.

Ob wir von ihm lernen können? Das gute Ende meines Lebens, das gute Ende für diese Welt, das kann ich nicht sehen oder ausrechnen. Aber seit Jesus an Ostern auferstanden ist und den Tod überwunden hat, ist uns das Gute Ende bei ihm im Himmel zugesagt.

In diesem Sinne frohe Ostern
wünscht
Matthias Trick