"Singt und spielt dem Herrn." (Epheser 5,19)

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Über die Auferstehung kann sich wohl kaum jemand ohne Musik vorstellen. Und auch in der Weihnachtszeit denken wir an Lieder, an die Weihnachtslieder, die wir gesungen haben und die uns von klein auf begleiten. Aber danach kommen die Passionslieder, die das Leiden Jesu zum Inhalt haben. Gerade diese Lieder helfen uns in den schweren Zeiten des Lebens, in denen uns bewusst wird, dass Gott uns nicht allein lässt und uns auf seine Weise beisteht. – Lieder wurden und werden immer gesungen und gehört, auch heute. In Kirchen ebenso wie in den Sportarenen.
Jesus hat mit seinen Jüngern gesungen. Am Ende des Abendmahls am Gründonnerstag heißt es: "Und als sie den Lobgesang gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg (Matth 26,30)." Jesus übernimmt diese Tradition seines Volkes ganz selbstverständlich. Und so wird diese Tradition im Christentum fortgeführt. Ganz ähnlich wird uns das in den Briefen an die Epheser und Kolosser überliefert. Im letzteren heißt es: "Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen: lehrt und ermahnt einander in aller Weisheit; mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in euren Herzen (Kol 3, 16)."
Interessant ist dabei, dass die Christen in ihrer ersten Zeit in Abgrenzung zu den Heiden keine Musikinstrumente benutzt haben. Die Orgel hat erst im 8. Jahrhundert Einzug gehalten. Neben den Hymnen und gregorianischen Gesängen in den Gottesdiensten, die nur von Mönchen, Nonnen und Pfarrern gesungen wurden, kam dann außerhalb des Gottesdienstes im Hochmittelalter
das geistliche Volkslied auf. Dies hat Martin Luther dann in den Gottesdienst aufgenommen und selber eine Reihe von Liedern geschrieben. Gerade ihm war die Musik im Gottesdienst ganz wichtig. Seitdem werden in der Kirche Lieder geschrieben und komponiert. Zigtausende sind es inzwischen und eine besondere Fülle gab es seit dem letzten Jahrhundert und die Begeisterung ist in dieser Hinsicht ungebremst.
Im 19. Jahrhundert kamen die Posaunenchöre auf, die gerade in unserer Landeskirche eine besondere Breitenwirkung entfalten.
Inzwischen gibt es eine große Zahl verschiedener geistlicher Liedformen und geistlicher Musik. Choräle, Gospels bis zu modernen Anbetungsliedern. Die musikalische Begleitung reicht von der Orgel über Orff’schen Instrumente bis zu elekronischen Instrumenten, von Solisten über Chöre bis zu Bands.
Diese beeindruckende Vielfalt zeigt den Reichtum des Glaubens an Gott, der begeistert und Freude macht zum Singen und Musizieren.
Ihr Matthias Frasch