Was wäre Ostern ohne Osterei?

Hast Du heute schon eins gehabt? Hast Du eins gegessen? Eins gesehen wenigstens? Ein grünes oder ein rotes? Ein buntes oder ein schön verziertes? Ostern ist das Fest mit dem Ei. Warum eigentlich? Warum steht ausgerechnet das Ei für Ostern?

Weil aus dem Ei das neue Leben kommt. Obwohl‘s auf den ersten Blick gar nicht so aussieht. Obwohl so ein Ei fast wirkt wie ein Stein. Obwohl’s steinhart ist, das Ei. Hast Du mal versucht ein rohes Hühnerei mit der bloßen Hand zu zerdrücken? Das geht fast nicht. Da brauchst Du viel Kraft. Das Ei ist richtig hart. Trotzdem steckt neues Leben drin. Und es ist faszinierend, wie aus dem leblos scheinenden Ei, wenn’s die Henne ausbrütet – 21 Tage lang sitzt die da drauf und hält’s warm – wie dann aus dem harten Ei ein Küken schlüpft.

Wie oft bin ich mit meinen Kindern schon in der Wilhelma am Brutapparat gestanden, und wir haben uns das angeschaut: wie das Ei einfach daliegt und dann die Schale langsam Risse kriegt und dann ein kleines Loch und dann bricht’s auf und plötzlich schlüpft ein Küken! Aus dem Ei kommt neues Leben.

Genau darum geht‘s auch an Ostern: um neues Leben. Um das Leben, das stärker ist als der scheinbar allmächtige Tod. Dass der Tod mächtig ist, wissen wir. Durch die Corona-Pandemie kriegen wir’s grad täglich mit. Es sind so viele, die sterben. In Italien und den USA stapeln sich die Särge. Dass der Tod mächtig ist, wissen wir. Dass das Leben stärker ist, hat Jesus an Ostern gezeigt – nein, nicht nur gezeigt: Jesus hat das gemacht! „Jesus Christus hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium“, sagt der Apostel Paulus (2. Timotheus 1,10b).

Das feiern wir an Ostern. Diesen Jesus, der dem Tod die Macht genommen hat, feiern wir an Ostern. Diesem Jesus, der uns ein Leben schenkt, das nicht vergeht, dem vertrauen wir als Christen. An diesen Jesus, der nicht nur selber auferstanden ist vom Tod, sondern der auch uns auferwecken wird vom Tod – an diesen Jesus glauben wir.

Dass er mein Leben in der Hand hält, dass er bei uns ist, uns führt und leitet und Kraft gibt, wo unsre Kraft zu Ende ist, dass er der Herr ist, der die Welt regiert – auch in der Krise, auch in der Not – das ist die Hoffnung, die von Ostern ausgeht. Die man nicht immer gleich sieht, sondern die oft versteckt ist und verborgen, so wie unter der harten Eierschale das neue Leben verborgen ist. Es ist verborgen – aber es ist da. Es ist nicht offensichtlich – aber es ist da. Es ist in der Krise jetzt und bei allen Krisen, meinen persönlichen Krisen und den globalen Krisen, manchmal fast nicht zu glauben – aber das neue Leben ist da. Jesus hat es gebracht. Er hat es gemacht: Aus dem Toten kommt neues Leben. Was wäre Ostern ohne Jesus!

Pfarrer Matthias Trick

 

Gottesdienst und Abendmahl

Alle Gottesdienste unserer Kirchengemeinde fallen bis mindestens 19. April aus, auch in der Kar- und der Osterwoche. Leider können wir damit auch kein Abendmahl halten.
Die Predigten der Sonntage und Feiertagen können Sie hier anschauen.
Wenn Sie in ihrer Familie das Abendmahl feiern wollen, finden Sie dazu hier einen Vorschlag.